“Du bist ein Mensch, keine Maschine. Erwarte niemals, eine Maschine zu sein. Keine Angst zu haben, kein Herzklopfen, keine Zweifel, keinen Schmerz – das können Maschinen. Menschen nicht. Jedenfalls keine lebendigen.”
M. Wengenroth
Die Akzeptanz- und Commitment Therapie (kurz ACT) wurde in den letzten 20 Jahren in den USA von Steven Hayes entwickelt und gehört zu den neueren Entwicklungen in der Verhaltenstherapie. Dabei werden klassische verhaltenstherapeutische Methoden angewandt und um achtsamkeitsorientierte Aspekte erweitert. Zudem stehen Fragen nach Werten und Sinn im Leben im Fokus.
ACT arbeitet dabei nicht in erster Linie mit dem Ziel Symptome zu reduzieren sondern verfolgt das Ziel zu einem lebenswerteren und erfüllteren Leben zu finden. Es gibt eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien, die die Wirksamkeit von ACT belegen.
Ich beschäftige mich seit einigen Jahren mit dieser Therapierichtung, habe mich bei S. Hayes fortgebildet und arbeite insbesondere bei der Behandlung von Angststörungen und Essstörungen gerne mit dieser Therapierichtung.
Ich möchte Ihnen im Folgenden einen kleinen Ausschnitt davon darstellen, was man unter ACT versteht:
In der Philosophie der ACT geht man davon aus, dass es nicht darum geht negative Gedanken nicht zu denken, sondern Abstand zu den negativen Gedanken zu bekommen und damit deren Macht zu untergraben. Durch die Haltung, dass Gedanken nur Gedanken sind und nicht die Wirklichkeit abbilden entsteht mehr Freiraum.
Ein wesentliches weiteres Element der ACT ist Akzeptanz als Haltung, dies bedeutet auch anzunehmen, dass das Leben in manchen Aspekten schmerzhaft sein kann. Hier wird im ACT zwischen Leid und Schmerz unterschieden. Leid fügen wir uns oft selbst zu indem wir unseren Schmerz in einer bestimmten Weise bewerten, z.B. durch die Bewertung „wieso immer ich?!“. Dies gilt es zu verändern und das Leid zu verringern. Das heißt nicht zu resignieren, sondern viel mehr aufzuhören dagegen anzukämpfen, was man gerade nicht ändern kann („so ist es eben im Moment“). Dadurch werden oft neue Energien frei.
Achtsamkeit ist dabei eine wichtige Technik der ACT, die uns hilft mit dem gegenwärtigen Augenblick in Kontakt zu sein. Zu entdecken, was das Hier und Jetzt zu bieten hat, ohne uns in unseren Gedanken zu verstricken, was war oder sein wird.
ACT unterstützt den Menschen dabei sich zu fragen, was ist mir wirklich wichtig im Leben, wie will ich leben. Oft fragen wir uns welche Ziele wir im Leben haben, was zweifelsohne wichtig ist. Es gibt allerdings Lebenskonstellationen, die einen an Zielen scheitern lassen und deshalb ist es sinnvoller sich zu fragen, welche Werte liegen hinter meinen Zielen. So ist ein Wert wie ein Fixpunkt am Horizont an welchem man sich immer wieder, gerade in schwierigen Zeiten, orientieren kann.
Hierbei geht es um ein engagiertes selbstverpflichtetes Handeln. Bin ich bereit mein Vermeidungsverhalten zu verändern, Unbequemes auszuprobieren, Ängste auszuhalten um mehr dorthin zu kommen wie ich eigentlich leben will.
Wenn Sie sich insbesondere für eine Behandlung nach ACT interessieren, können Sie für den genauen Ablauf gerne Kontakt mit mir aufnehmen.